Der oben genannte Artikel legt nahe, dass die Zuchtleitungen die Tendenz
zu groß und zu schwer werdender Endprodukte erkannt haben und versuchen,
diesem durch die nun wieder verstärkte Einkreuzung von Vollbluthengsten
zu begegnen. Kurzgefasst, der Pferdemarkt wird überwiegend bestimmt durch
die junge Frau, die weder Interesse noch körperliche und reiterliche Voraussetzungen
hat, einen "Reitelefanten" jenseits der 1,75 m Stockmaß zu beherrschen.
Die deutsche Warmblutzucht lief Gefahr, an ihrem Markt vorbei zu produzieren
und steuert jetzt bewusst gegen.
Der Artikel führt weitergehend aus, dass eine Anpaarung mit einem Vollbluthengst
indes eine Risikoanpaarung bleibt, deren Leistungsfähigkeit man nicht
voraussehen kann und weshalb Züchter i.d.R. dieses Risiko scheuen. Mit
einem Halbbluthengst wird dieses Risiko indes deutlich minimiert. Die
Anpaarung eines Halbblüters mit einer warmblutgeprägten Stute ergibt rechnerisch
einen Blutanteil von 25 %, je nach Vollblutanteil im Pedigree der Stute
kann dieser Wert auch höher sein. Experten halten einen Blutanteil von
um die 37 % für optimal für das Endprodukt. Mit der Verwendung von Vollblutanteilen
in der Warmblutzucht sollen gleich mehrere Ziele erreicht werden:
- Die Eleganz, Härte und Leistungsbereitschaft des Blüters einzubringen
- Die Frühreife, Langlebigkeit und Konstitution im Endprodukt wiederzufinden
- Eine Verbesserung/Konsolidierung vor allem der Grundgangarten Schritt
und Galopp
- Eine Verbesserung der Sattellage durch den meist sehr ausgeprägten
Widerrist des Vollblüters
kurzum: Die Reitpferdepoints des Vollblüters durch gezielte Anpaarung in
der Warmblutzucht zu verwenden.
- Sambatänzer hat die Härte und Leistungsbereitschaft von seiner Mutter
geerbt. Er vertritt den klassischen Trakehnertyp mit dem eleganten Überguss
des Vollblüters. Seine Leistungsbereitschaft hat er bereits drei- und vierjährig
mehrfach unter Beweis gestellt - er war siegreich und mehrfach platziert
in Reitpferde- Dressurpferde- und Championatsprüfungen.
- Sambatänzer war sowohl im 30-Tage-Test als auch im 70-Tage-Test Rittigkeitssieger.
- Sein Großvater mütterlicherseits - Zinaad - ist im hannoverschen Verband als Rittigkeitsvererber bekannt.
Die "drei Väter", die Elitehengste Münchhausen, Hohenstein
und Caprimond gelten in der gesamten Warmblutzucht als Rittigkeitsgaranten.
- Im 30-Tage-Test erhielt er für die Konstitution eine 9,0, für den
Schritt eine 8,75 und den Galopp eine 8,25
- Er verfügt über eine sehr gute Oberlinie mit ausgeprägter Sattellage
und viel Gurttiefe.
- Auch im Springen zeigt er sich begabt, mit Noten von durchgängig 7,75
im Leistungstest gegen starke holsteinische und oldenburgische Konkurrenz
beweist Sambatänzer auch hier seine Eignung - ein Hinweis auf Intelligenz
und Leistungswillen. Sowohl auf Großvater wie auf Großmutterseite finden
sich bei den Ahnen der Shire Call exzellente Hindernispferde mit Gewinnsummen,
die für sich sprechen. Sambatänzers Schwerpunkt im sportlichen
Einsatz wird jedoch bei der Dressur liegen.
Letztendlich findet sich in Sambatänzers Pedigree nicht "irgendein"
Vollblut, sondern seine Mutter stammt aus den ausgesuchtesten Stämmen der
Vollblutzucht und verbindet so bekannte Namen wie Shirley Heights, El Gran
Senor und Northern Dancer - alle sowohl in der Vollblutzucht als auch in
der Warmblutzucht hochangesehen. Von 14 vom Trakehnerverband anerkannten
Vollbluthengsten führen alleine sieben Blutlinien, die sich im Pedigree
von Shire Call wiederfinden. Aus der Linie des Shirley Heights stammen
Zöllner, Faberger und Fragonard. Peking Opera, Sevillano und Heraldik
gingen über Northern Dancer auf Nearco zurück. Der Vollblüter Neuquen führt
das Blut der Hardicanute und hat über seinen Sohn Saint Cloud und seinen
Enkel Latimer großen Einfluß auf die Trakehnerzucht genommen.
Weitere Informationen über die Abstammung finden Sie auch im Bereich
"Pedigree" »
|